Kunst und Fremdheit

Sa, 05. Februar 2011, Einlass 20 Uhr / Beginn 20:30 Uhr
schleusen #17

Ein Film von Sebastian Randak, Janke Rehse, Corinna Pieper, Claudia Opitz, Valentina Lonati und Saskia Köbschall /Berlin 2010

Gespräche mit Simen Hagerup (Schriftsteller), Lukas Bugla (Maler), Hana Shaikholeslami Kordestan (Bildende Künstlerin) und der Klezmer-Band ‚Di Meschugeles

Im Verlauf des Films kristallisiert sich eine besondere, subjektive Form der Fremdheit heraus, die zentral ist, gegen die sich manchmal gewehrt wird („man darf nicht fremd sein“), die mit der eigenen Geschichte eng verknüpft ist und die nicht selbstverständlich immer vorhanden ist. So gilt sie bei den einen als erstrebenswert in der Kunst bzw. als Kunst überhaupt. Bei anderen wiederum ist das Gegenteil der Fall. Die Kunst dient der Verständigung, als Bekanntmachung oder sie wird sogar als eine Art Zuhause erfahren. Und eben so ist beides möglich. Während der Arbeit an dem Film ist klar geworden, dass Fremdheit wesentlich mehr ist, als Zuschreibung oder der Ursprung von Xenophobie. Dies würde dem Begriff und vor allen Dingen dem, was mit Fremdheit verbunden wird, nicht gerecht werden. Denn fremd kann man sich natürlich auch im Vertrauten sein. Doch worum geht es dann in diesem Film? Diese Frage haben wir während der Arbeit relativ lange offen gelassen und auf das vertraut, was uns die Befragten antworten werden. Das Ergebnis ist vielschichtig und lässt sich, wie man erkennen kann, nur schwer zusammenfassen. Aber vielleicht ist es gerade das, was Fremdheit bestimmt. Die Uneindeutigkeit, welche sich nicht nur durch unsere Auswahl der Interviewten ergibt, sondern auch in den Interviews selbst klar zu Tage tritt. Dabei sind natürlich Fremdheit und die xenophoben Erfahrungen, die die Einzelnen machen mussten, strikt voneinander zu trennen. Doch der subjektiven Fremdheit liegen bei allen Interviews auch Wünsche oder Ideen bei, die dann in den Bereich der Kunst übertragen werden.

Mit einer besonderen Überraschung im Anschluss an die Filmvorführung!!!

Simen Hagerup liest aus seinen Gedichten. Di Meshugeles geben ein kleines Konzert.

Der Film ist im Rahmen des Projektseminars ‚Film als Sozialforschung‘ an der FU Berlin entstanden.

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